TEN YEARS AFTER
in der deutschen Presse

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Dormagen   "Freilichtbühne Zons"     23 August 2008

Kult-Rock unter alten Linden

VON CHRIS STOFFELS

Ten Years After auf der Freilichtbühne in Zons in Aktion: Bassist Leo Lyons, Schlagzeuger Ric Lee aus der Ur-Besetzung, Joe Gooch, Gesang und Gitarre, der den charismatischen Band-Gründer Alwin Lee fast vergessen ließ. 

Foto: Woitschützke

 

Mit Barclay James Harvest und Ten Years After gastierten am Wochenende zwei internationale Kult-Rock-Bands auf der Freilichtbühne in Zons. Etwa die Hälfte der Besucher kam von auswärts.

Zons Es war ein grandioses Wochenende auf der Freilichtbühne in Zons. Mit Barclay James Harvest (BJH) vor 1000 Besuchern (ausverkauft) am Freitagabend und der Woodstock-Legende TenYears After vor 680 Zuhörern am Samstag begeisterten zwei internationale Rockbands in dem romantischen Halbrund.

Musiker wie Les Holroyd, Frontmann von (BJH) und Schlagzeuger Ric Lee (TYA) waren begeistert von der Atmosphäre der Bühne im Schatten des Schlosses Friedestrom mit Blick auf Mühle und mittelalterliche Stadtmauer.

Das Publikum unter den alten Linden, durchweg gesetztere Jahrgänge, genoss beide Konzerte in vollen Zügen. Da kam das alte Fieber zurück.

Die Veranstalter, Jorgos Flambouraris von der City-Buchhandlung, und Olaf Moll vom städtischen Kulturbüro, waren vollauf zufrieden. „Ein tolles Wochenende, die Besucher waren begeistert, beide Bands absolut gut drauf“, freute sich Jorgos Flambouraris.

Laut Moll kamen die Besucher zu beiden Konzerten etwa zur Hälfte nicht aus Dormagen: „Wir hatten Gäste aus der Schweiz, aus England und Holland, aus Berlin und München.“

Für BJH war es das zweite Gastspiel in Zons. Les Holroyd, im vergangenen Jahr mit Stimmproblemen, war stimmlich besser. Neben den Hits wie „Hymn“ oder „Life ist for living“ brachte die Band auch Stücke ihrer neuen CD, die im Vergleich zu den alten Songs erstaunlich rockig sind.

Ausgesprochenes Glück hatten die Zuschauer mit dem Wetter: Am Freitag regnete es bis zehn Minuten vor Konzertbeginn, und begann erst wieder bei der zweiten Zugabe.

Das Publikum ging bei den 125 Minuten begeistert mit - von einem Wiederholungseffekt nach dem Konzert im vergangenen Jahr war nichts zu spüren.

„BJH hätte auch eine doppelt so große Bühne gefüllt“, sagt Flambouris. Dafür bietet das Zonser Theater eine ganz eigene, bezaubernde Atmosphäre, die die Musiker schätzen. Sie haben den direkten Draht zum Publikum.

Den nutzte auch Leo Lyons, Bassist von TYA. Er hatte offenbar einfach unheimlich viel Spaß an dem Gig. Doch auch die übrigen Drei waren gut drauf, haben offenbar in all den Jahren nichts von ihrer Begeisterung für Rock und Blues verloren.

Les Holroyd, Sänger der Gruppe Barclay James Harvest gastierte zum zweiten Mal auf de Freilichtbühne in Zons. Und die war wieder ausverkauft. Foto: O. Moll

Les Holroyd, Sänger der Gruppe Barclay James Harvest gastierte zum zweiten Mal auf de Freilichtbühne in Zons. Und die war wieder ausverkauft. Foto: O. Moll

Chick Churchill saß zwar hinter Piano, Hammond Orgel und Synthesizern wie ein in Ehren ergrauter Mathematiklehrer hinter seinem Pult, doch wehe wenn er gefordert war: Er explodierte förmlich vor Spielfreude hinter seinen Instrumenten. Ric Lee an den imposanten Drums hatte seinen Höhepunkt in einem fast 15-minütigen Solo, in dem er alle Register zog, die einem Schlagzeuger zur Verfügung stehen, inklusive des Mikroständers.

Und dann Joe Gooch, Gesang und E-Gitarre. Er machte den charismatischen Alwin Lee vergessen, der die Band prägte und vor rund 40 Jahren in Woodstock zur Legende wurde. Joe Gooch ist anders, doch er begeistert mit einer markanten Rock- und Bluesstimme und einem virtuosen Gitarrenspiel. Es wurde sein Abend.

Er ist erst 31, aber bereits seit fünf Jahren Frontmann der Gruppe. Seine Soli elektrisierten das Publikum. Und das war voll da: Niemand hielt es bei den Titeln wie „Love like a Man“, „Good morning schoolgirl“, „I’m going home“, „I’d love to change the world“ oder „50 000 Miles beneath my brain“ auf den Sitzen.

Ende September oder Anfang Oktober wird auch wieder eine neue CD von TYA erscheinen. Man darf gespannt sein

 



TEN YEARS AFTER HEADLINER
beim Brienzer Seerockfestival (CH) am 31. Juli 2008

Wir bedanken uns bei Hans-Peter Grossmann für die Zusendung des Artikels

 

  

9 Mai 2008,   SoundDock14,   Dietikon / Schweiz

 

Herzlichen Dank an Roland Nilles (Kultopolis) für den Artikel

 

 

   

26 April 2008 - Ten Years After in Ternitz, Österreich

 

 

  

Definitiv keine Rentnertruppe


11.02.2008

REICHENBACH: Woodstock-Legende Ten Years After im H2O frenetisch gefeiert - Drei Bandmitglieder der ersten Stunde auf der Bühne

 
Von Brigitte Gerstenberger

Es gibt einfach Bands, bei denen die pure Nennung des Namens reicht, um die Fans in kollektive Verzückung zu versetzen. Ten Years After gehören dazu. Seit Jahrzehnten hält die Anhänglichkeit der Uralt-Fans die Band am Leben und so kamen sie von nah und fern angereist, um am Freitagabend im H2O die Woodstock-Legende live zu erleben. Der Stil der Briten ist einmalig und ihr Sound unverwechselbar. Das Aus der Band erfolgte zwar schon 1975, doch von der Bildfläche verschwunden war sie eigentlich nie. Für nostalgische Auftritte fand die Gruppe immer wieder zusammen. 2004 gab es die Reunion von TYA, freilich ohne den legendären Gitarristen und Frontmann Alvin Lee, der durch den Jungspund Joe Gooch ersetzt wurde. Leon Lyons, Bass, Chick Churchill, Keyboards, und Ric Lee, Schlagzeug, sind jedoch Bandmitglieder der ersten Stunde.Ein Hardcore-Fan von Ten Years After, Jockel aus Gomadingen, hatte sich verfahren und landete auf der Suche nach der Band zunächst in Winterbach. Zu den letzten Hard-and-Heavy-Riffs der Vorband Golden Dawn aus Göppingen hatte er es dann geschafft. So kam ihm die Umbaupause gelegen, um sich von seiner Irrfahrt zu erholen. Gelegenheit, zu fachsimpeln. „Ten Years After ohne Alvin Lee? Ist das nicht etwa so wie die Stones ohne Mick Jagger oder Led Zeppelin ohne Robert Plant?“ Mit dem ersten Song des Abends „I‘m Coming On“, ein Titel aus dem Watt-Album von 1971, war klar, dass Joe Gooch ein technisch begnadeter Gitarrist und Sänger ist. Mit seinen 30 Jahren fegt er beinahe so wieselflink übers Griffbrett wie einst sein Vorgänger Lee, damals als „schnellster Rockgitarrist aller Zeiten“ tituliert.Schnell ist der enthusiastisch jubelnden, zuweilen Air-Gitarre spielenden und im Verlauf des Abends immer häufiger headbangenden Ü50-Fangemeinde klar, dass hier definitiv keine Rentnertruppe mit Familiensprössling auf der Bühne steht. Äußerlich gealtert, innerlich jedoch jung geblieben, steht die Band gewaltig unter Strom. Klassiker wie „Hear Me Calling“ aus dem „Stonedhenge“-Hitalbum von 1968, „Can‘t Keep From Crying, Sometime“ (Undead 1968) oder „Love Like a Man“, Cricklewood Green-Album 1970, wurden kraftvoll dampfend mit viel Spielfreude inszeniert. Offenbar hat sich hier eine Legendenband neu erfunden, dank Gooch, der freilich nicht ganz wie Lee klingt. Technisch zwar brillant, fehlte ihm das letzte Quäntchen Imagination. Aber er verstand es durchaus zu faszinieren, mit wunderbar flüssigen Soli nebst eigenständigen Interpretationen und aufregenden Instrumental-Duellen mit Keyboarder Chick Churchill.

Musikalischer Feuersturm

Mit ungeheuerem Feuersturm fegte Leo Lyons über die Bass-Saiten und versprühte dabei richtig gute Laune, ebenso wie der redselige Maestro an den Drums, Rick Lee. Dessen perfekt vorgetragenes Schlagzeugsolo „Hobbit“ durfte ebensowenig fehlen wie der ewig währende, heiße Woodstock-Hit „I‘m Going Home“. Unter frenetischem Applaus und bald vierzig Jahre nach Woodstock hat Ten Years After erfolgreich und unverkrampft ihre Musik aus den 60er Jahren ins noch junge dritte Jahrtausend hinübergerettet.

 

Vielen Dank an Roland Nilles (KULTOPOLIS) für die Zusendung der Artikel